Mittwoch, 27. März 2013

Leuchtstoffröhre oder LED für die Anzucht?

Meine Neugier treibt mich von einem Experiment zum nächsten. Viele verwenden gern Leuchtstoffröhren, weil die in der Anschaffung billig sind und einfach in der Handhabung.

Ziel des Experimentes ist nicht zu beweisen, dass Leuchtstoffröhren nicht funktionieren. Das tun sie durchaus. Ziel ist es herauszufinden, ob sich die Mehrkosten für LEDs irgendwann amortisieren.

Für das Experiment verwende ich die billigste Leuchtstoffröhre mit 18W, die ich finden konnte. Es ist eine einfache Röhre aus dem Baumarkt für knapp 9€. Eine Markenröhre von Osram alleine würde schon 6,50€ kosten, zumindest hier im Baumarkt. Versandhandelspreise kann ich aufgrund der Versandkosten nicht als Referenz nehmen.

Antreten muss die Röhre gegen die weißen LEDs aus meinem Radieschen Experiment. In diesen Experiment habe ich schon festgestellt, dass die weißen LEDs die schlechtesten LEDs sind. Das heißt, mit roten und blauen LEDs würde man noch bessere Ergebnisse erzielen. Aber es soll ja nicht zu einfach werden. Die weißen LEDs laufen mit 18V/700mA, macht nach Adam Riese und Eva Zwerg 12,6W. Gesamtpreis für die LEDs etwa 40€ mit allem drum und dran.


Aufgebaut habe ich das ganze in den Boxen von meinem Radieschen Experiment. Links die Röhre, rechts die LEDs.


Aufgrund der Überlänge der Röhre stelle ich eine mit Alufolie ausgekleidete Kunststoffkiste davor, um zum einen mehr Licht in die Box zu bringen und um Streulicht zu vermeiden. Die Perspektive auf dem Bild täuscht etwas. Die Leuchtstoffröhre hängt nur 12cm über dem Gewächshaus, die LEDs sind mit 15cm weiter davon entfernt.

Ich habe mittels Smartphone App versucht, die Lichtmenge zu messen. Leider ist das Smartphone kein Präzisionsinstrument, aber es gibt einen ersten Hinweis. Ich habe das Smartphone jeweils auf das Gewächshaus gelegt. Unter der Leuchtstoffröhre wurden etwa 1700 Lux gemessen, unmittelbar unter den LEDs wurde der Messbereich von 10000 Lux überschritten.

Nachteil dieser LED Konstruktion ist das punktuelle Licht. Hier wäre eine langgezogene Anordnung besser. Aber ich bin faul und verwende, was ich sowieso schon hatte :-D

Ich verwende für das Experiment Mini Gewächshäuser aus Kunststoff mit 24 Anzuchttöpfen, angeordnet zu 4x6. In die vier Reihen habe ich Basilikum, Paprika, Peperoni und Tomaten gesät. Basilikum je vier Samen, vom Rest je zwei. Bei Tomaten, Paprika und Peperoni werden jeweils überzählige Triebe entfernt.

Als Saatmedium verwende ich ungedüngte Kokoserde. Neben den beiden abgebildeten Gewächshäusern habe ich ein drittes als Referenz an ein Südfenster gestellt. In allen drei keimen bereits erste Tomaten und der Basilikum.

Die Pflanzen bleiben bis zum Testende in dem Gewächshaus. Ab einem bestimmten Punkt werde ich das Gießwasser mit flüssigem Dünger versehen. Stößt im ersten GWH eine Pflanze an den Deckel werden die Deckel bei allen GWH entfernt.

Für diese Kategorien kann ich also schon einmal Gewinner nennen.

  • Handhabung: LSR
  • Anschaffungspreis: LSR
  • Helligkeit: LED
  • Stromverbrauch: LED
Der Rest des Experiments wird jetzt eine Weile dauern.

Update: statt der 6 weißen LEDs verwende ich eine andere Anordnung mit 8 LEDs von einem älteren Experiment, die aber breiter verteilt sind. Dafür fließen durch die 8 LEDs jetzt nur noch 350mA und damit insgesamt nur etwa 9W.


Trotzdem messe ich in den Randbereichen 2500-3000 Lux, in der Mitte über 6000 Lux. Ich bin jetzt selbst gespannt, wie sich die LEDs trotz halber Leistung im Vergleich zur Röhre schlagen. Der Wert in Lux allein sagt noch nicht viel darüber aus, wie gut die Pflanzen wachsen. 

1 Kommentar:

  1. Gefällt mir alles sehr gut mit deinen LED Experimente. Bin auch etwas am austesten dieses Jahr, habe schon einige Produkte durch bin noch nicht am Gral angekommen aber auf einen sehr guten Weg. Gruss Alexander

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