Dienstag, 28. August 2012

Neuer Test

Heute Morgen habe ich einen neuen Test gestartet. Diesmal mit mehr Pflanzen, mehr LEDs und mit einer Referenz im Freien.

Der Aufbau

Für den neuen Test verwende ich quadratische Torftöpe, wobei immer 4x3 zusammenhängen. Die Töpfe wurden mit Anzuchterde gefüllt und gewässert. In jeden Topf kam ein Salatsamen der Sorte Maikönig. Für jeden Aufbau also insgesamt 12 Samen.



Für die LEDs habe ich ein Gestell mit einem Kühlkörper gebaut, so dass die LEDs etwa 10cm über den Torftöpfen hängen. Auf jedem Kühlkörper befinden sich 8 LEDs im Abstand von ca 5cm. Für den einen Aufbau verwende ich 4x kaltweiß und 4x warmweiß, für den zweiten 4x blau und 4x rot. Das ergibt jeweils ein Übergewicht an blauer Farbe, was für den Wuchs wichtig ist.




Ich verwende nur die Unterschalen der Mini Gewächshäuser, da es ansonsten zu einem Hitzestau kommt und die Temperatur auf über 30°C ansteigen würde. So liegt die Temperatur der Erde bei ca 25°C. 

Das Gewächshaus im freien steht auf der Südseite des Gebäudes und bekommt direkte Sonne. Bei zu starker Sonneneinstrahlung lüfte ich den Deckel, damit es nicht zu heiß wird. In der Nacht schließe ich den Deckel. Sollte Frost angesagt sein stelle ich das Gewächshaus nach drinnen. Ansonsten wird es den Bedingungen im freien ausgesetzt.

Die LEDs

In diesem Test kommen wieder vier verschiedene LEDs zum Einsatz. Für kaltweiß verwende ich Cree XB-D E8. Diese haben den Peak im blauen Spektrum bei 440nm und liefern einen gewissen Anteil an grünem Licht. Für warmweiß kommen Cree XP-G Q5 zum Einsatz. Diese ergänzen den Blauanteil bei 450nm und liefern gelbes und rotes Licht bis über 700nm.

Für blau kommt die Cree XT-E royalblau mit 475mW zum Einsatz. Der Peak liegt bei 450nm. Für rot wird die Osram Golden Dragon Plus tiefrot mit 735mW verwendet, deren Peak bei 656nm liegt. 

Alle LEDs werden mit 700mA betrieben. Dafür sorgen insgesamt 4 Konstantstromquellen vom Typ Meanwell LDD-700L. Jede Farbe hat eine eigene Konstantstromquelle.

Die elektrische Gesamtleistung der weißen LEDs beträgt 17,5W, die Gesamtleistung der roten und blauen LEDs beträgt 15,5W.

Die Konstantstromquellen ermöglichen ein Dimmen der LEDs, was ich im Laufe der nächsten Tage dazu nutzen werde, dass natürliche Licht besser zu simulieren. Um den harten Wechsel zwischen hell und dunkel zu vermeiden lasse ich die LEDs morgens eine Stunde lang heller und abends eine Stunde lang dunkler werden. Dabei gebe ich den roten bzw warmweißen LEDs mehr Zeit, damit in dieser Zeit wie in der Natur der blaue Anteil überwiegt. Die gesamte Einschaltzeit wurde auf 14 Stunden erhöht.

Die Ziele

Mit diesem Test habe ich mehrere Ziele. Ein Ziel ist es, die geeignetste Anzuchtmethode herauszufinden. Die Anzucht der Samen auf der Fensterbank hat sich bereits als ungeeignet herausgestellt. Trotz Südseite und viel Sonne spargelt der Salat erheblich. 

Der letzte Test hat gezeigt, dass sich LEDs für die Anzucht eignen. Die in diesem Test gezogenen Setzlinge befinden sich im Freiland und wachsen gut.

Der aktuelle Test soll unter anderem klären, ob sich der bei bisherigen Tests beobachtete Vorteil weißer LEDs bestätigen lässt. Bei bisherigen Tests zeigte sich ein ausgeprägtes Wurzelwachstum bei Verwendung von kaltweißen LEDs. Außerdem soll festgestellt werden, ob das Wachstum unter gleichbleibenden Bedingungen und Kunstlicht oder extreme Bedingungen (kalt, warm, viel oder wenig Licht) und Tageslicht besser ist.

Zusätzlich soll festgestellt werden, ob die Zahl der LEDs ausreichend ist oder ob eine größere Anzahl nötig wäre.

Da nicht sichergestellt ist, dass alle Pflanzen gleichmäßig wachsen oder das alle Samen überhaupt keimen werde ich zur Beurteilung nur die 6 besten Pflanzen verwenden.

Freitag, 24. August 2012

Es war einmal...

...eine Gartenhütte.


Die ist jetzt nicht mehr


Übrig blieben nur Trümmer, Gerümel und Krempel




Ich musste schon das Garagendach nutzen



Zum Glück habe ich die Tomaten in Säcken gepflanzt. So konnte ich sie problemlos aus der Gefahrenzone ziehen.


Wäre doch schade um die schönen Früchte


Und wenn sie nicht erfroren sind, dann wachsen sie noch morgen.

Mittwoch, 22. August 2012

Bessere Wurzelbildung mit kaltweißen LEDs?

Bereits im Kressetest habe ich festgestellt, dass das Wurzelwachstum unter der kaltweißen LED recht ausgeprägt ist. Etwas ähnliches habe ich habe ich auch beim Salat beobachtet.



Die am besten entwickelte Pflanze ist die von der kw/ww Kombination, sowohl was die Blätter als auch die Wurzeln angeht. Dahinter folgt die rot/blau Kombination. Leider hab ich diese beiden etwas voreilig bereits in den Garten gepflanzt, ohne Fotos zu machen.

Die Wurzelbildung der Pflanze unter der einzelnen kaltweißen LED ist sehr ähnlich wie die der rot/blau Kombination.


Die Wurzelbildung der Pflanze unter der warmweißen LED ist deutlich weniger ausgeprägt.


Um Verfälschungen durch Schwankungen bei den Pflanzen zu minimieren teste ich natürlich weiter. Für den nächsten Test werde ich sowohl die Zahl der LEDs als auch die Zahl der Pflanzen pro LED erhöhen. Hierfür muss ich allerdings den Aufbau überarbeiten, da meine "Growboxen" mehr gelitten haben als gedacht :-D

Zumindest für die Anzucht von Pflanzen aus Samen könnten sich weiße LEDs als gleichwertig oder besser als rot/blaue LEDs herausstellen. Die weiteren Tests schaffen hier hoffentlich mehr Klarheit.

Sonntag, 19. August 2012

Salat, Salat, Salat

Mein Experiment läuft nun schon seit einigen Wochen. In dieser Zeit ist der Salatkopf unter den LEDs richtig groß geworden.


Er ist toll gewachsen, aber ihm fehlt die rote Farbe. Auch der Geschmack lässt zu wünschen übrig. Die Blätter sind etwas bitter. Einen Freilandkollegen habe ich gestern verputzt, aber den werde ich wohl dem Kompost zuführen. Ich will in einem weiteren Versucht herausfinden, was gefehlt hat.

Bei meinem zweiten Experiment geht es nur um die Anzucht von Salat, wie ich schon mehrfach hier gebloggt habe. Da die anderen LEDs erwartungsgemäß hinterher hinken beschränke ich mich auf rot/blau und warmweiß/kaltweiß.



Ich bin von den weißen LEDs überrascht. Er wächst schnell und bisher kräftig und gesund. Allen Erwartungen zum Trotz scheint sich die Pflanze unter den weißen LEDs besser zu entwickeln. Ob sie wirklich robust genug sind wird sich zeigen, wenn ich sie nach draußen Pflanze. Aber dafür lasse ich ihnen noch eine Woche Zeit.

Freitag, 17. August 2012

Es wächst weiter

Nach zwei Tagen will ich mal wieder aktuelle Bilder posten. Diesmal unter normalen Licht. Es zeigen sich langsam interessante Effekte.


Die Pflanze unter der rot/blau Kombination wächst relativ gleichmäßig, aber nicht übermäßig schnell. Es haben sich vier Blätter ausgebildet und ein fünftes kommt langsam.


Die kw/ww Kombination scheint etwas zu mutieren. Ein Blatt wächst deutlich stärker als die anderen. Auch hier sind vier Blätter ausgebildet.


Die Pflanze unter der einzelnen kaltweißen LED ist etwas zurück. Der Blattwuchs ist gleichmäßig, aber kleiner, und ein Blatt ist stark eingerollt. Hier bildet sich das vierte Blatt erst.


Ganz ähnlich ergeht es der Pflanze unter der blauen LED. Der Blattwuchs ist gleichmäßig, aber klein. Das vierte Blatt kommt gerade erst.


Last but not least die Pflanze unter der warmweißen LED. Hier bildet sich ähnlich wie bei der kw/ww Kombi ein relativ ungleichmäßiger Riesenwuchs. Zusätzlich spargelt die Pflanze deutlich.

Bisher kann ich daraus folgende Schlussfolgerungen daraus ziehen


  1. Ein zu geringer Blauanteil lässt die Pflanze spargeln, also in die Höhe schießen. Der Blauanteil unter der kaltweißen LED könnte bereits auszureichen. Der Blauanteil der der warmweißen LED reicht nicht mehr.
  2. Die warmweiße LED scheint das Größenwachstum der Blätter anders zu beeinflussen als die rote LED
Vielleicht kann sich ein Pflanzenexperte einen Reim darauf machen. 

Mittwoch, 15. August 2012

Salatanzucht Zwischenbericht

Ich habe ein weiteres Experiment gestartet. Salat Anzucht aus Samen unter LED Licht. Dazu habe ich mir 5 Kisten gebastelt


Jede Kiste ist mit Alufolie ausgekleidet und mit unterschiedlichen LEDs bestückt. In jede Kiste habe ich eine Kokos Quelltablette gestellt, in die ich Salat gesät habe. Nachdem der Salat gekeimt ist habe ich die Tabletten in Sermais eingetopft. Als Dünger verwende ich einen Hydroponik Dünger und "gegossen" wird mit einer Spritze, damit jede Pflanze möglichst gleiche Bedingungen hat.


Der Salat ist jetzt 8 Tage alt und man sieht schon erste Unterschiede. Unter der einzelnen warmweißen LED scheint es schon grenzwertig zu sein. Er wächst zwar gut, spargelt aber ein wenig.


Die rein blaue LED dient als Referenz zu meinem vorherigen Experiment und läuft ansonsten eher außer Konkurrenz. Wie man sieht recken sich die Blätter wie beim ersten Test in die Höhe.


Die Pflanze unter der kaltweißen LED spargelt nicht, wirkt aber etwas kleiner als die anderen.


Unter der warmweiß/kaltweiß Kombination spargelt auch nichts und die Blätter sind schön groß, im Vergleich mit der nächsten Pflanze wirken sie aber etwas wellig.


Die Blätter der Pflanze unter rot/blau sind nicht ganz so groß wie die letzte, wirken aber wie gebügelt.

Abgerechnet wird zum Schluss. Bin gespannt, wie es weiter geht. Wenn der Test abgeschlossen ist werde ich ihn mit reduzierter Helligkeit wiederholen. Dann wird sich zeigen, ob die weißen LEDs noch ausreichen oder ob der Salat unter rot/blau überhaupt schmeckt.

Samstag, 4. August 2012

Growbox Prototyp

Ich habe jetzt mal den Prototyp einer Growbox gebastelt. Die besteht einfach aus einem Karton, in die ich mit Sprühkleber Alufolie geklebt habe. Oben habe ich einen CPU Kühler angeschraubt, für den Lüfter natürlich eine Öffnung.



Vorne habe ich eine Klappe eingeschnitten, um einen Blick hinein werfen zu können. Unten ist noch ein Schlitz für die Abluft. Der Lüfter saugt frische Luft von außen an und drückt sie nach unten.



Von diesen Boxen werde ich mehrere bauen und mit verschiedenfarbigen LEDs bestücken. Die Helligkeit wird variiert. Begonnen wird mit geringer Helligkeit.

In jeder Box werden Keimlinge herangezogen. Von jeder Sorte werden mehrere Durchgänge durchgeführt, um ein statistisches Mittel erstellen zu können und Unterschiede einzelner Pflanzen kompensieren zu können. Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden ermittelt und soweit möglich auf einem gleichbleibenden Wert gehalten.

Ziel ist es, für jede Pflanze die idealen Keimbedinungen mit minimalem Energieaufwand zu ermitteln. Sicher kann man jetzt sagen, dass man sie ja auch einfach auf die Fensterbank stellen kann, aber oft geht das nicht oder das Licht reicht nicht aus. Nicht selten kann man beobachten, wie die Keimlinge "spargeln" und sich Richtung Fenster strecken.